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Wie lange dauert eine Blasenentzündung?

Ständiger Toilettendrang, Brennen beim Wasserlassen und ziehende Schmerzen im Unterbauch – all das spricht für eine akute Blasenentzündung (Zystitis). Wie lange diese unangenehmen Beschwerden anhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

In der Regel ist nach einer Woche Ruhe

Zunächst einmal ist jeder Mensch anders und reagiert individuell auf eine Infektion der Harnblase. Der eine steckt die Erkrankung leichter weg, dem anderen macht sie mehr zu schaffen. So können schon die Symptome ganz unterschiedlich sein, leichter oder stärker ausfallen und den Betroffenen mehr oder weniger belasten und einschränken.

Genauso kann auch die Dauer der Beschwerden von Fall zu Fall variieren. Als Faustregel gilt jedoch, dass eine Blasenentzündung bei normalem Verlauf innerhalb weniger Tage ausheilt. In den meisten Fällen ist der Spuk spätestens nach einer Woche vorbei.

Für diejenigen, die es ganz genau wissen möchten, einige konkrete statistische Zahlen: Durchschnittlich halten die Symptome über 6,1 Tage an, wobei die Betroffenen davon 0,4 Tage lang das Bett hüten, an 1,2 Tagen arbeitsunfähig und an 2,4 Tagen noch leicht eingeschränkt sind.

Wohlgemerkt „normalerweise“. Aber was heißt das eigentlich?

Der Normalfall

Mit einer „normalen“ ist die akute, unkomplizierte Blasenentzündung bei einer jüngeren, ansonsten gesunden, nicht schwangeren Frau ohne weitere Begleiterkrankungen oder Risikofaktoren gemeint. Sie kommt mit Abstand am häufigsten vor und steckt in den allermeisten Fällen hinter den oben geschilderten Beschwerden. Wer sie bei sich bemerkt, kann also davon ausgehen, dass sie im Normalfall nach ein paar Tagen wieder verschwinden.

Das passiert übrigens häufig ganz von alleine, das heißt, ohne weitere therapeutische Maßnahmen. Medikamente wie Antibiotika, Schmerzmittel und bewährte Heilpflanzen können den Verlauf verkürzen und die unangenehmen Beschwerden rascher lindern. Daneben gibt es auch Hausmittel, die zusätzlich dazu beitragen können, dass es einem schneller wieder besser geht.

Mehr dazu finden Sie hier:

Wann es länger dauern kann

Allerdings gelingt das nicht immer. Es gibt sowohl verschiedene Formen der Blasenentzündung als auch unterschiedliche Menschen, die es treffen kann. Manchmal bleibt es zum Beispiel nicht bei einer alleinigen Infektion der Blase, sondern die Erreger wandern weiter in Richtung Nieren, wo sie eine Nierenbeckenentzündung auslösen. Dann ändern sich die Beschwerden nicht nur und werden stärker, sie halten auch länger an und bilden sich nicht einfach von alleine wieder zurück.

Bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt

Was deshalb wichtig ist: Wenn die Beschwerden einer Blasenentzündung länger als einige Tage andauern, stärker werden oder wenn Fieber und stärkere Flankenschmerzen hinzukommen, spricht das für einem komplizierten Verlauf. Dann sollte umgehend ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Mehr dazu hier: Wann zum Arzt?

Sonderformen

Neben Harnblase und Niere kann außerdem ein weiterer Bereich der Harnwege betroffen sein, und zwar die Harnröhre. Eine solche Urethritis äußert sich wiederum anders, kann weitere Komplikationen mit sich bringen und sich entsprechend länger hinziehen als eine unkomplizierte Blasenentzündung.

Und schließlich gibt es noch eine chronische Form der Blasenentzündung, die sogenannte interstitielle Zystitis. Die Ursachen der interstitiellen Zystitis sind weitgehend unbekannt. Sie verläuft häufig chronisch, ist also langandauernd. Die Erkrankung ist nicht heilbar und bildet sich nur selten spontan zurück. Sie gehört aber zu den seltenen Formen einer Blasenentzündung.

Gefährdete Personengruppen

Neben jungen, ansonsten gesunden Frauen können auch andere Personengruppen mit Risikofaktoren an einer Zystitis erkranken. Sie ist dann oft stärker ausgeprägt und dauert wiederum länger an. Zu den Risikogruppen zählen u.a. Schwangere, Männer und anfällige Personen mit bestimmten Vorerkrankungen. Weil bei ihnen die Beschwerden nicht ohne weiteres nach kurzer Zeit wieder abklingen, müssen sie stets ärztlich betreut und behandelt werden.