Leidet eine Patientin mehr als zweimal im Halbjahr oder dreimal im Jahr unter einem bakteriellen Infekt der Blase, spricht man von einer wiederkehrenden Blasenentzündung. Rund ein Viertel der Frauen sind davon betroffen.
In 90% der Fälle ist der Grund für eine wiederkehrende Blasenentzündung eine erneute Infektion (Re-Infektion). Gründe für eine Reinfektion können ein zu frühes Absetzen der Antibiotika-Therapie, ein möglicherweise unvollständiges Abtöten der Keime oder auch eine häufige Antibiotika-Einnahme, welche die Bakterien Resistenzen gegenüber dem Antibiotikum entwickeln hat lassen, sein.
Durch die ständigen Blasenentzündungen sind die Schleimhäute der Harnwege oft stark gereizt, was das erneute Eindringen von Keimen begünstigen kann. Daher wird insbesondere auch der Nachsorge einer Blasenentzündung eine besondere Rolle zugeschrieben.
Insbesondere pflanzliche Arzneimittel sind eine gute Wahl, um das Abklingen der akuten Symptome zu unterstützen und einem erneuten Infekt vorzubeugen.
Wenn Sie immer wieder an Harnwegsinfektionen leiden, sollten Sie sich gründlich gesundheitlich untersuchen lassen. Oft können andere Erkrankungen das Auftreten von Blasenentzündungen begünstigen.
Menschen, die häufig an Blasenentzündungen erkranken, sprechen oft von chronischen Beschwerden oder chronischen Entzündungen. Das Wort „chronisch“ wird jedoch in diesem Zusammenhang nicht ganz korrekt verwendet. Der Begriff ist nämlich für eine andere, eigenständige Erkrankung der Blase reserviert: die interstitielle Zystitis. Dabei handelt es sich um ein chronisches Schmerzsyndrom der Blase. Die Diagnose der interstitiellen Zystitis ist eine Ausschlussdiagnose. Für die Betroffenen ist es daher oft ein jahrelanger Leidensweg, bis die Erkrankung diagnostiziert und adäquat behandelt werden kann.